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Ich bin so frei

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Dieses Buch ist entstanden, weil ich an die Grenzen der

vielzitierten „Freiheit“ gestoßen bin. Ich habe festgestellt, dass

die Realität, in der wir leben, nicht sehr viel mit dem zu tun hat,

was gemeinhin für unser „wiedervereintes“ Land als

selbstverständlich gilt: die Presse- und Meinungsfreiheit, die

Chancengleichheit Ost- und Westdeutschlands, die

demokratische Mitbestimmung, eine Regierung, deren Politik

den Wählerwillen widerspiegelt und die sich für ein friedliches

Miteinander im Land und zwischen den Völkern einsetzt.

Die Idee für ein Buch über Missstände, die die behauptete

„Freiheit“ ad absurdum führen, habe ich letztlich meinem Beruf

zu verdanken. Es ist, als existiere vielerorts ein stilles

Einvernehmen, keinen Unmut bei den Mächtigen und

Einflussreichen heraufbeschwören zu wollen. Zwar finden sich

nach wie vor kritische Inhalte in den Medien – aber eben nur

punktuell. Keineswegs verändern sie das Gesamtbild. Das Gros

speist sich aus Kommerziellem, Banalem und Bagatellen;

wirklich Gesellschaftsrelevantes wie Grundsatzfragen zur

Globalisierung, zur NATO-Osterweiterung, zu den wahren

Ursachen der Flüchtlingskrise, Terrorismus, oder gar

Kapitalismus- und Parteienkritik sind tabu.

Dass sie aber auch eine Regierung gleichschalten kann, habe

ich 1989, als ich mit Zehntausenden Menschen auf die Straße

ging, naiver Weise nicht für möglich gehalten – ebenso wenig,

dass diese Diktatur des Geldes eine Bevölkerung in den Ruin

und ganz Europa an den Rand eines Krieges führen kann.