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Mallorca Hasso

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Hasso Schützendorf (1924-2003) hätte als ausgebildeter Meistersänger (Bariton) berühmt werden können, wie vier seiner sechs Onkel. Er aber zog es vor, sich nach Kriegsende (zuvor KZ, Strafbataillon, Fahnenflucht, Todesurteil) als berüchtigter Schmugglerboss und späterer Autokönig von Mallorca (über 4.000 Wagen) und Multimillionär einen europaweiten Namen zu machen. Ende der fünfziger Jahre galt er als der Wirtschaftsstaatsfeind Nr. eins der DDR. So legte er u.a. den Zeiss-Export fast lahm. Etliche Gefängnisaufenthalte waren keine Hindernisse für ihn. Später, als Multimillionär, kürten ihn die deutschen Medien zum König von Mallorca. Doch sein fragwürdiger Charakter, sein Ruf allgemein (bei den Frauen speziell) sowie vor allem sein Wirken im Bereich seines Imperiums waren alles andere als königlich. Er war ein in seinem Betrieb gefürchteter, gefühlloser, ichbezogener Herrscher mit zwei Gesichtern. Nur in der Öffentlichkeit spielte er den großzügigen Menschen- und Kinderfreund; er war das Gegenteil.

Das Mallorca Magazin schrieb nach seinem Tod 2003 u.a.:

Hasso Schützendorf war einer der schillerndsten und exzentrischsten Persönlichkeiten, die je auf Mallorca lebten.

Fabians zweiteilige biografische Geschichte ist ein einmaliges Zeitdokument in belletristischer Form. Nachkriegsschmuggel von der DDR (etwa 100 Gangmitglieder) bis nach Spanien und Südamerika und nach seiner Flucht nach Mallorca der Aufbau einer damals größten Autovermietstation auf den Balearen: das war der lebensgefährliche und später geldschwere Lebenslauf eines einzigen Mannes mit deutschem Pass.