Protagonist Benno Troll in Hubert Bergers Buch "Mobbing und die tödlichen Konsequenzen" war Personalratsvorsitzender. Das Allgemeinwohl lag ihm stets mehr am Herzen als eine Gehaltserhöhung.
Zuvor hatte Benno einen harten Job, genoss ein hohes Ansehen, jeder kannte ihn, aber sein Tag hatte auch oft mehr als zwölf Arbeitsstunden. Nun gab es Zeit genug, pĂŒnktlich Feierabend zu machen, aber dennoch war es der Ehe nicht zutrĂ€glich, denn Benno wurde von seinem neuen Chef Doktor Motzen und den anderen Herren aus der FĂŒhrungsebene gemobbt. Man schikanierte ihn ohne Grund, bevormundete und belĂ€chelte ihn, schob ihm unkorrekte VorgĂ€nge in die Schuhe oder erfand kurzerhand solche. Schlussendlich mied man ihn, denn er schlug sich trotz allem auf die Seite derer, die er schon damals als Personalratsvorsitzender beschĂŒtzte. Er willigte nicht ein, tĂ€glich drei Stunden mehr zu arbeiten fĂŒr den gleichen Lohn. Das war er seinen ehemaligen Untergebenen einfach schuldig, auch wenn er jetzt auf ihrer Ebene stand.
Die Katastrophe kam ins Rollen und das Leben wurde fĂŒr Benno Troll unertrĂ€glich. Der psychische Druck und die psychische Gewalt zermĂŒrbten ihn nicht nur bei Tag, sondern erst recht bei Nacht: keine ruhige Minute mehr, kein Abschalten, stĂ€ndige Ăngste und schlaflose NĂ€chte, SchweiĂausbrĂŒche und Angst vor dem neuen Tag im BĂŒro. Der Gedanke war auf einmal da. Fast wie aus dem Nichts. Es musste doch einfach sein, seine Walther PPK herauszuholen und abzudrĂŒcken, ohne groĂe Gedanken an das Unrecht: Der Druck war so groĂ, dass das Unrechtsbewusstsein in den Hintergrund trat. Die Erlösung war so nahe und der Schritt unvorstellbar einfach in die Tat umgesetzt. Doktor Motzen war ahnungslos aber bereits am frĂŒhen Morgen ĂŒbelgelaunt auf Troll zugegangen und sogleich in sein Verderben gelaufen. Benno Troll hatte emotionslos abgedrĂŒckt. Danach fĂŒhlte er weder Reue noch irgendetwas anderes. In der engen GefĂ€ngniszelle empfindet er noch nicht einmal Unmut oder Traurigkeit, obwohl diese ihn doch einengen mĂŒsste. Wohl wissend, einen Mord begangen zu haben, verzichtet er auf Beistand, wirkt kĂŒhl und unnahbar, ist in Wirklichkeit aber einfach nur zufrieden und befreit.
Und so steht der Prozess unter keinem guten Stern und Trolls Pflichtverteidiger gibt alles, wĂ€chst ĂŒber sich hinaus. Der Prozess nimmt viele verschiedene Wendungen und unabhĂ€ngig von dem Urteil, welches letztlich gesprochen wird.