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Professioneller Habitus in der Jungen_arbeit : Zwischen Reproduktion und Dekonstruktion bestehender Geschlechterkonstruktionen

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Die Intention von Jungenarbeit ist, Männlichkeit in vielfältigen Ausprägungen zu fördern statt Geschlechterstereotype zu reproduzieren – und sie scheitert dabei oftmals an ihrem eigenen Anspruch. Hier setzt der Autor an und untersucht, an welchen Theorien, Konzepten, Haltungen und Rahmenbedingungen die Fachkräfte in der Praxis der Jungenarbeit ihr Handeln orientieren. Der Autor zeigt zunächst die theoretischen Grundlagen und Bezüge von Jungenarbeit und Männlichkeiten auf und entwickelt ein Modell, mit dessen Hilfe mögliche Reproduktionspotenziale theoretisch gefasst werden können. Darauf aufbauend rekonstruiert er in einem qualitativempirischen Verfahren exemplarisch Habitus von Jungenarbeitern. Die Ergebnisse machen deutlich, aus welchen zentralen Komponenten sich Habitus zusammensetzen und inwieweit sich implizite und explizite Ziele decken. Es finden sich einerseits Orientierungen, die – unbewusst oder intendiert – bestehende, heteronormative Männlichkeitskonstruktionen zu reproduzieren vermögen und nur bedingt professionellen Standards entsprechen. Andererseits finden sich Orientierungen, die sich explizit von der Reproduktion bestehender Geschlechterkonstruktionen abgrenzen, auf Diversifizierung von Männlichkeiten abzielen und gleichzeitig als sehr professionell und reflexiv einzustufen sind. Abschließend gibt der Autor erste Impulse dafür, wie sich diese Ergebnisse in Praxis und Theorie niederschlagen könnten.