(0)

Sag mir die Wahrheit, Donata! : Fürstenkrone 225 – Adelsroman

E-Book


In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.

Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.

"Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

Sie waren in der Umgebung ein Begriff, die Frauen von Schloss Wetterstein. Jeder kannte sie, jeder verband ihren Namen sofort mit dem alten Schloss. Niemand wusste genau, wie alt sie waren. Es schien den Leuten, als seien sie schon immer da gewesen, die drei Freiinnen von Wetterstein, Ernestine, Walburga und Brunhilde. Die Schwestern glichen einander sehr. Sie alle hatten das gleiche herbe verschlossene Gesicht, den schmalen Mund und den hochmütigen Blick in den Augen. Alle trugen sie das dunkle Haar straff nach hinten gekämmt. Freilich, jetzt schimmerten darin schon weiße Haare, von Jahr zu Jahr mehr. Das war wohl auch der einzige Tribut, den sie an die Zeit zollen mussten. Ihr Leben verlief gleichmäßig ohne Aufregungen und Erlebnisse seit eh und je. Nachmittags nach dem Tee pflegten sich die drei Damen im Turmzimmer zu treffen, das eine herrliche Aussicht besaß. Ernestine, mit 55 die Älteste von ihnen, legte dann ihre Patience. Walburga, 54, arbeitete an irgendeiner feinen Handarbeit, während Brunhilde, 53, ihren Schwestern von der eingegangenen Post berichtete. »Es ist so weit«, verkündete sie eines Nachmittags, »sie hat das Abitur bestanden und kommt heim!« Dabei schwenkte sie einen hellblauen Brief in der Hand. Ernestine und Walburga wussten sofort, wer gemeint war: Donata von Wetterstein, ihre einzige Nichte, Tochter ihres Bruders, der mitsamt seiner schönen jungen Frau auf tragische Weise früh durch einen Autounfall ums Leben gekommen war. Wohl oder übel hatte man sich um die Erziehung dieser Nichte kümmern müssen, eine Aufgabe, die den drei Frauen eine erhebliche Last war. Sobald es ging, hatte man das Kind in einem exklusiven Internat untergebracht. Schon die Ferien, die Donata auf Schloss Wetterstein verbrachte, schienen den Tanten eine Qual zu sein.