»›Beton‹, schwärmte ein Professor in Julians zweitem Semester, ›hat eine Seele aus Wasser.‹ Reichlich kitschig, denkt Julian. Er hat dieses Zitat nie verwendet und wird es nie tun, doch in seinem Kopf taucht es beständig auf.«
Das Leben von Julian Seitz, Jahrgang 1981, erfolgreicher Architekt in Hamburg, bewegt sich zwischen Beruf und Mia, seiner zwölfjährigen
Tochter. Mia lebt bei ihrer Mutter Maren. Mit dem Neubau eines Bankgebäudes in Frankfurt am Main erfüllt sich für ihn ein beruflicher Traum. Doch bei der Arbeit an dem Entwurf gerät sein Selbstverständnis als Architekt ins Wanken.
In Schnee, Beton erzählt Marcus Wichmann in konziser Sprache, eindringlich und doch unaufgeregt, klug und reflektiert, von Liebe und Verlust, kleinen und großen Lügen, Schmerz, Angst und Abhängigkeit.