Sternenkommando Cassiopeia 5 Eindringlingsalarm von Mara Laue Die SALAK 221 sitzt wegen Fehlfunktionen in den Verteidigungsanlagen und dem Maschinentrakt im Geminuul-System fest. Ausgerechnet jetzt stehen die beiden dort lebenden Völker vor dem Ausbruch eines Krieges. Während die Diplomatische Abteilung der SALAK versucht, die Ursache für das Zerwürfnis zu finden und die zerstrittenen Gegner zu versöhnen, versuchen Cheftechniker Kemanor Tashgar und Robotspezialist Sikokku die Ursache für die Fehlfunktionen zu beseitigen. Handelt es sich dabei um erneute Sabotage oder ist es einer unbekannten Intelligenz gelungen, unbemerkt an Bord zu kommen? * 20.06.344, 13.20 Uhr Bordzeit Main Captain Sikokku blickte über Lieutenant Ennis Mukambos Schulter auf den Bildschirm seiner Arbeitsstation und las die dort eingeblendeten Analyseergebnisse ab. „Überprüfung abgeschlossen“, meldete Mukambo. „Das Programm ist virenfrei und funktioniert einwandfrei.“ „Sie haben das ordentlich überprüft?“, vergewisserte sich Sikokku. „Ja, Captain, zum dritten Mal.“ Mukambos Stimme klang genervt. „Dann überprüfen Sie es ein viertes und ein fünftes Mal, Lieutenant. Und zwar nicht noch einmal mit dem Hauptprogramm, sondern mit verschiedenen Handanalysegeräten. Lieutenant Bowasha hat vielleicht auch die Virendetektoren der Hauptsystem manipuliert, aber sie kann nicht jedes einzelne Handanalysegerät manipuliert habe. Bis wir nicht sicher wissen, ob die Hauptsysteme kontaminiert wurden, dürfen wir kein Risiko eingehen.“ „Ja, Captain.“ Das klang noch genervter, begleitet von einem nicht minder genervten Augenrollen. Sikokku stieß eine Reihe dumpf klingender Klicklaute aus, ein Zeichen, dass er verärgert war. „Verdrehen Sie nicht die Augen, Mensch. Hier steht erheblich mehr auf dem Spiel als nur die Sicherheit des Schiffes.“ „Ja, Captain.“ „Und wenn das Programm wirklich einwandfrei ist, überspielen Sie es auf die Roboter für die technische Abteilung. Beeilung!“ „Bei allem Respekt, Captain, aber ich kann nicht schneller arbeiten als die Programmanalyse.“ „Widersprechen Sie mir nicht!“ Sikokku reckte den Kopf vor und funkelte Mukambo aus seinen vier grünschillernden Facettenaugen an. Es hätte nicht viel gefehlt und er hätte ihm einen Schlag mit einem seiner Arme auf den Kopf verpasst, wie Ksasskorreh es untereinander zu tun pflegten, um rangniedrige Individuen zu disziplinieren. Mukambo zog vorsichtshalber den Kopf ein und widmete sich seiner Arbeit. Er hatte seinen Vorgesetzten noch nie in so einer Stimmung erlebt. Aber die Nerven an Bord lagen nicht nur in der Kybernetikabteilung blank.