Das Buch ist für Studierende, Lehrende, Forschende und Praktiker auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften konzipiert, die in kompakter Form einen vertieften Einblick in theoretische Grundlagen und Ansätze der Betriebswirtschaftslehre erhalten wollen. Der Leserschaft bietet sich ein breites grundlagentheoretisches Spektrum (BWL im Wissenschaftssystem, Zielsystem, Rationalprinzip und seine Kritik, betriebliche Umwelt, Betriebstypen, Drei-Sektoren-Hypothese usw.). Ferner zeichnet es sich dadurch aus, dass es zwölf theoretische Ansätze der BWL behandelt. Dabei werden auch Erweiterungen, Beziehungen und gegenseitige Befruchtungen aufgezeigt: Neoklassik; Austrianismus; Unternehmertheorien; mechanistischer, faktortheoretischer, systemorientierter, situativer, sozial- und verhaltensorientierter, entscheidungsorientierter Ansatz. Auch Theorieansätze, die dem (Neo-) Institutionalismus zuzurechnen sind, werden behandelt: Transaktionskostenansatz, Property-Rights- und Principal-Agent-Ansatz. Hierfür wird u. a. eine erweiterte Systematisierung opportunistischen Verhaltens geboten. Überdies erfolgt für den Property-Rights- und den Principal-Agent-Ansatz in Anlehnung an die Kapitalarten von Bourdieu ein Einbezug von Machtaspekten in Verbindung mit Phänomenen wie Bestechung, Korruption und Wirtschaftskriminalität. Die einzelnen Ansätze sind im Sinne einer betriebswirtschaftlichen Theoriegenese als Weiterentwicklungen der Neoklassik aufzufassen, die immer realitätsnähere Vorstellungen über die (Wirtschafts- und Geschäfts-) Welt produzieren. Vor diesem Hintergrund geht das Buch der evolutionären Hypothese nach, ob und inwieweit dieser Theorieentwicklung eine Entwicklung der realen Verhältnisse gegenübersteht, wonach sich die reale Welt den idealisierten neoklassischen Vorstellungen immer näher kommt. Damit ließe sich ein ständiges Abschmelzen des Abstands der Realität von der Neoklassik indizieren - und das Ideal der Neoklassik wäre der denkbare Endpunkt der Evolution. Er wird zwar nie erreicht, aber es gibt Indizien dafür, dass sich die Realität asymptotisch der Neoklassik annähert. Hierfür werden die Konsequenzen anhand von Entwicklungsszenarien behandelt: Der optimistischen "Befreiungs- und Optimierungshypothese" stellt der Autor die kritische Hypothese der "UFO-Falle" entgegen, die am Abgrund zur Neoklassik droht - steigende Unsicherheit ("U") durch zunehmende Erosion und Fäulnis von Institutionen ("F"), die auf ungezügeltem Opportunismus ("O") beruht.
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