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Ungesehen : Weibliche Migration in die Bundesrepublik 1960 bis 1990

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Der Blick auf weibliche Migration eröffnet am Beispiel Wolfsburgs neue Perspektiven auf die deutsche Migrationsgeschichte und hinterfragt bestehende Narrative

Migration ist vielfĂ€ltiger und weiblicher, als oft behauptet wird. Thaisa CĂ€sar untersucht in dieser Studie die Lebensgeschichten von Migrantinnen, die wĂ€hrend der 1960er bis 1980er Jahre nach Wolfsburg kamen. Basierend auf neun Oral-History-Interviews mit Frauen aus Argentinien, Bolivien, Griechenland, Italien, Jugoslawien, Polen und Spanien, untersucht sie, wie diese in der niedersĂ€chsischen Industriestadt Fuß fassten. Konkret analysiert sie, auf welchen Wegen diese Frauen den Arbeitsmarkt betraten, welche Bedeutung soziale Kontakte in ihrem Alltag spielten und mit welchen Herausforderungen sie sich konfrontiert sahen.

Anhand dieser individuellen Biografien rekonstruiert die Autorin Geschichten von Emanzipation und Empowerment. Ihre Arbeit ist ein PlĂ€doyer fĂŒr ein Überdenken der etablierten Narrative zur deutschen Einwanderungsgeschichte und fĂŒr die verstĂ€rkte Analyse individueller Lebenswege, die fĂŒr ein VerstĂ€ndnis der PluralitĂ€t der bundesdeutschen Migrationsgeschichte unabdingbar sind.