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Wenn das Herz spricht : Der Bergpfarrer 364 – Heimatroman

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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.

Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Iris Winkler fuhr gut gelaunt über die Landstraße von St. Johann in Richtung Kreisstadt. Von dort aus wollte die hübsche Rechtsanwaltsgehilfin auf die Autobahn fahren, um nach Regensburg zu gelangen, wo eine Tante von ihr wohnte. Schon lange hatte Iris diesen Besuch versprochen, doch leider scheiterte es bisher immer an ihrer Arbeit, dieses Versprechen zu erfüllen. Erst jetzt hatte sie sich endlich einen Kurzurlaub nehmen können, der Anwalt, für den Iris arbeitete, mußte sich einer Knieoperation unterziehen, ein Eingriff, der nicht länger hinauszuschieben war. Also wurde die Kanzlei für ein paar Tage geschlossen, und Tante Ella konnte sich auf den Besuch der Nichte freuen. Aus dem Autoradio erklangen die neuesten Schlager, Iris summte die Melodien mit. Es war ein herrlicher sonniger Tag, und wenn sie ein Cabrio besessen hätte, dann würde sie ganz bestimmt offen fahren. Aber sie hatte nur einen alten, französischen Kleinwagen, der aber immerhin ein Sonnendach besaß, das sie, so weit es möglich war, geöffnet hatte. Durch einen Spalt im Seitenfenster konnte der Wind in das Wageninnere zirkulieren und für etwas Kühle sorgen. »Halt bloß durch«, sagte das junge Madl in Gedanken, und meinte damit das Auto, das sie selbst aus bereits dritter Hand gekauft hatte. Bisher war sie damit zufrieden gewesen. Für den Weg von St. Johann in die Kreisstadt und wieder zurück, reichte es ihr mit dem Wagen zu fahren. Aber in letzter Zeit schien das betagte Fahrzeug so seine Mucken zu bekommen. Immer häufiger mußte sie das Auto in die Werkstatt bringen, und wenn es auch nur kleine Reparaturen waren, so summierten sich die Beträge doch, und inzwischen hatte Iris schon ein kleines Vermögen bezahlt. Aber sie hing an dem Wagen, den sie von ihrem ersten Gehalt gekauft hatte, und wollte ihn nur ungern gegen ein neueres Auto eintauschen. Um ihn ein wenig zu schonen, hatte Iris Winkler sich vor ein paar Wochen ein möbliertes Zimmer in der Stadt gemietet. So brauchte sie nur an den Wochenenden heimfahren, und konnte das Auto stehen lassen, weil es von der Wohnung bis zur Arbeit nur ein paar Minuten Fußweg waren.