Eine Fotografin, 45, kein Partner, keine Kinder, keine Eltern mehr, geht auf eine Expeditionskreuzfahrt von GrĂśnland nach Alaska. Sie ist froh, dass ihr Beruf es ihr erlaubt, "dauernd nach vorn zu sehen". Doch natĂźrlich melden sich die nicht zu Ende gedachten Gedanken und offenen Fragen, irgendwo zwischen der Enge an Bord unter nicht ausnahmslos angenehmen Mitreisenden (wie Schriftsteller, die Buchclub-Schreibkurse geben, oder Influencer mit fragwĂźrdigen Tischmanieren) und den kĂźhlen Weiten der Arktis. Der Blick der Erzählerin auf die anderen, die Natur und sich selbst ist so hintergrĂźndig-witzig wie warmherzig-entlarvend. Als das Schiff vor der vereisten BellotstraĂe kehrtmachen muss, mit neuem Kurs auf Neufundland, begreift sie nach und nach, dass der Trick manchmal gerade im Beinahe-Ankommen besteht, auf Reisen wie im Leben.