Die Schriftstellerin Eva Jantzen, in den Wirren des Ersten Weltkrieges
geboren, wurde in Geist und Seele geprägt im Rahmen eines humanistischen
Weltbildes und war mit Bezug auf soziale Beziehungen
und Bindungen eingefügt in einem Netzwerk klassischer Archäologie.
Sie hat viele Jahre vor und nach dem Zweiten Weltkrieg in Griechenland
verbracht. Ihr humanistischer Zugang zu Griechenland wird in
ihren auf Griechenland bezogenen Schriften gebrochen von Modernisierungserfahrungen,
die sie in den narrativen Beschreibungen der
griechischen Landschaften, der Alltagsmenschen und der alltäglichen
Lebensweisen im Wandel der Zeit verarbeitet. Damit wird ein ambivalentes
Erfahrungserlebnisgeschehen verarbeitet und zur Ausdrucksgestalt
gebracht. Die melancholische Spannung zerstört aber nicht den
von der Haltung einer weltoffen-liebenden Daseinsheiterkeit geprägten
Blick auf die konkreten Menschen in ihrer Alltagsbewältigung im
Kontext des sozialen Wandels.