In dieser Novellensammlung zeigt Dostojewski sich von seiner humoristisch-satirischen Seite und das, obwohl er auch hier die vorherrschende gesellschaftliche Situation in Russland kritisiert. So beschreibt er in „Onkelchens Traum" die Verwicklungen einer Kleinstadt, die intriganten Machenschaften Einzelner und die Verführung eines reichen senilen Mannes. In „Der kleine Held" begibt sich der Autor stattdessen in den Kopf eines 11-jährigen Jungen, der versucht seine erste Liebe durch Heldenmut zu beeindrucken und dabei mehr als einmal zum Gespött der gehobenen Gesellschaft wird.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski gilt als einer der wichtigsten und herausragendsten Schriftsteller Russlands. Bereits in seinem ersten Roman, dem 1846 erschienen "Arme Leute", befasst er sich mit den für ihn typischen Themen wie der menschlichen Seele, deren Regungen, Zwängen und Befreiungen. Er beteiligte sich am Frühsozialismus, was zu seiner Verhaftung führte, und wurde zur Todesstrafe verurteilt, die aber in eine Haftstrafe, gefolgt von Militärdienst in Sibirien umgewandelt wurde. Dostojewskis Leben war von Armut geprägt, jedoch genoss er in seinen letzten zehn Jahren die Anerkennung des ganzen Landes.