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Historia Brittonum : Zweisprachige Ausgabe. Lateinisch - Deutsch

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Nennius' Geschichte der Brittonen gehört zu den wichtigsten Quellen der Kolonisierung Britanniens durch die Angeln und Sachsen. In frĂŒhmittelalterlicher Weise verbindet sie Genealogien, gelehrte Berechnungen und das BemĂŒhen um genaue Wiedergabe der ĂŒberlieferten Ereignisse mit Sagen (zum ersten Mal in der lateinischen Literatur ĂŒberhaupt taucht hier der Sagenheld Arthur auf!), Heiligenlegenden (etwa St. Patrick) und WundererzĂ€hlungen. Gerade diese legendenhaften Elemente vermitteln ein plastisches Bild von der MentalitĂ€t der Zeit. Der Historiograf ist vor allem darum bemĂŒht, die eigene Tradition in die umfassenden ZusammenhĂ€nge der biblischen Weltgeschichte, der antiken Mythologie und der Geschichte des römischen Imperiums einzuordnen. Mit der Historia Brittonum des Nennius liegt uns eines der seltenen, kostbaren Dokumente vor, die ein wenig Licht in die "dunklen Jahrhunderte" zwischen Antike und Mittelalter bringen.

Im frĂŒhen 9. Jh. stellte ein einheimischer Mönch eine Geschichte seines Volkes zusammen, die heute mit zu den wichtigsten Zeugnissen der "Dunklen Jahrhunderte" der britischen Insel gehört. In einer Zeit, in der die Angelsachsen die keltischen Einwohner der ehemaligen römischen Provinz Britannia bereits grĂ¶ĂŸtenteils in das abgelegene Wales und Cornwall zurĂŒckgedrĂ€ngt hatten, schuf er ein Buch, in dem er die Besiedlung Britanniens und Irlands beschrieb. Das Kaleidoskop, in dem Geschichte, Sage und gelehrte Konstruktion verschmelzen, spannt sich dabei von biblischen und römisch-troianischen AnfĂ€ngen ĂŒber die keltische Mythologie und Sagenwelt bis zur Eroberung durch die Sachsen. Lebendig werden König Vortigern, die Weissagung des Ambrosius ĂŒber den Kampf der beiden Drachen, die List der Sachsen. Nicht zuletzt enthĂ€lt dieses Buch auch die Ă€lteste ErwĂ€hnung Arthurs in einem lateinischen Text und fĂŒhrt uns damit ganz nahe an die AnfĂ€nge der Arthursage.