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Meine Taten : Res gestae divi Augusti. Dreisprachige Ausgabe

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"FĂŒr die Sicherheit Roms sorgte er, soweit es menschlicher Voraussicht nach möglich war, bis in die ferne Zukunft." Sueton

Die Legenden um den ersten Römischen Kaiser Augustus hallen bis in die Gegenwart nach. WĂ€hrend seine Herrschaft nach außen von unzĂ€hligen Expansionskriegen geprĂ€gt war, wurde ĂŒber Jahrhunderte der nach innen gekehrte Frieden seines Reiches als Pax Augusta verklĂ€rt. Dazu beigetragen haben nicht zuletzt die selbstverfassten Aufzeichnungen ĂŒber Augustus' politische AktivitĂ€ten, welche hier in einer dreisprachigen lateinisch-deutsch-griechischen Ausgabe vorliegen. Die Selbstinszenierung Augustus' steht zeitweilig im Widerspruch zur damaligen politischen Wirklichkeit und regt dazu an, das idealisierte Bild des ersten Kaisers der einst grĂ¶ĂŸten Macht der Welt zu ĂŒberdenken.

"Der Ruf von Augustus' Tapferkeit und seiner MĂ€ĂŸigung drang sogar bis zu den Indern und Skythen, die man bisher nur dem Hörensagen nach kannte [
]." Sueton

Ob sich Kaiser Augustus der Ambivalenz seiner Herrschaft bewusst war, als er seine Res gestae divi Augusti - "Die Taten des göttlichen Augustus" - niederschrieb, ist nicht bekannt. Die oftmals zu Schönungen tendierenden Aussagen innerhalb der Schrift legen diese Vermutung jedoch nahe. WĂ€hrend er im Verborgenen danach strebte, die vom Jahrhundert-BĂŒrgerkrieg geschundene Republik als Prinzipat zurĂŒck zur Monarchie zu fĂŒhren, betont er in den Res gestae, dass er nicht nach all der Macht und Ehre, die ihm zuteilwerden, gestrebt habe, und zĂ€hlt all seine Gaben an das Römische Volk auf. Die anschließend dokumentierte Ausdehnung des Römischen Reiches dank seiner Herrschaft ist klar auf seine bisweilen aggressive Expansionspolitik zurĂŒckzufĂŒhren. Die Aufzeichnungen Augustus' geben Einblick in die einzigartige Selbstwahrnehmung und -darstellung einer Herrscherfigur, die dem Römischen Volk zwar inneren Frieden brachte, dabei jedoch stets eigene Ziele verfolgte.