Herta liefert den Titel für diese Sammlung von Erzählungen: wer von uns hat den Tante Emma Laden in der Osterwaldstraße, wenige hundert Meter vom Englischen Garten, nicht schon betreten? Aber, letztendlich, wissen wir wer sie ist? Unsere täglichen Begegnungen, wie im Falle mit Herta, beschränken sich in den meisten Fällen auf einen Austausch von wenigen Worten, immer den gleichen, die jedoch sehr selten enthüllen können, wer diese Person wirklich ist, warum dieser Mensch zu jemanden wurde, den wir zu kennen glauben. In diesem Buch wird daher versucht, der wirklichen Identität der vier Repräsentanten des vergangenen Jahrhunderts nachzuspüren.
Für deutschsprachige Leser, vor allem solche, die das Buch zum Spracherwerb nutzen, ist zu dem Buch ein Audiofile gratis erhältlich, in dem die Autorin eine Erzählung auf italienisch liest. Näheres im Editorial auf Seite 5 des Buches.
Herta da il titolo a questa raccolta di racconti: chi di noi non è mai entrato nel piccolo negozio della Osterwaldstraße, a poche centinaia di metri dall'Englischer Garten? Ma possiamo dire di conoscere questa donna? I nostri rapporti quotidiani, come nel caso appunto di Herta, si limitano il più delle volte a una scambio di parole, poche parole, sempre le stesse, che però assai di rado riescono a svelare chi, perché una persona è diventata quella che noi crediamo di conoscere. In questo libro si cerca appunto di indagare sulla vera identità di quattro rappresentati del secolo appena trascorso.
Die vier hier versammelten Erzählungen berichten von tatsächlich existierenden Personen, die vom Nazi Regime verfolgt wurden. Sei es der hoffnungsvolle und außerordentlich begabte Hans Albala, der in ein Arbeitslager verschleppt wurde; sei es das halbwüchsige Mädchen, das in Wien zusammen mit ihrer Mutter auf die Deportation wartet und dann quer durch Österreich vor den Russen in die britische Besatzungszone flieht; sei es Franz Müller, der als jüngstes Mitglied der Weißen Rose seine Freunde als einziger überlebt. In der titelgebenden Erzählung ist Herta selbst zwar kein Opfer, dafür aber ihr Wahlvater, der als Jude aus Lemberg Schreckliches erlebt hatte und auch Jahrzehnte danach im sicheren München immer noch angezogen und mit Schuhen im Lehnstuhl schlief - stets zur Flucht bereit!
Drei der Erzählungen sind sowohl auf italienisch als auch auf deutsch schon in anderen Büchern erschienen, hier aber in einer zweisprachigen Ausgabe vereinigt.