Ăberhaupt nicht lustig war der Anlass fĂźr diese 35 Geschichten von den Dackeln Filou und Heidjer. Sie entstanden aus der Hilflosigkeit, damit umgehen zu mĂźssen, dass unser Nachbar und Freund Steffen schwer erkrankt und sein frĂźher Tod nicht mehr abwendbar war.
Wir werden nie erfahren, ob es fßr ihn wohltuender gewesen wäre, ihn täglich zu besuchen. Trotz Berufstätigkeit wäre das alles mÜglich gewesen. Aber wir waren nicht gewohnt, mit einem Sterbenden umzugehen, ohne seine Verzweiflung zu schßren, ohne sich an unserem Wohlergehen zu messen. Wir fßhlten uns unfähig fßr einen Dialog.
Weil Steffen auch immer wieder Zeiten im Krankenhaus verbringen musste, erfanden wir fĂźr ihn Geschichten um seine beiden Dackel, die er heiĂ und innig liebte und vermisste. Täglich eine. Wirklich täglich. Wir waren wie vom Wahn besessen, dass er so lange leben wĂźrde, wie er unsere Dackelgeschichten erhielt. Wir mussten sie ja nur Ăźber die StraĂe tragen.
Die tägliche Geschichte war uns eine Pflicht, die alles andere hintan stellte. Die Ideen stammen aus dem täglichen Leben und beziehen viele Namen und Ereignisse aus der gesamten Nachbarschaft ein. Nur einmal fehlte uns eine Idee; aber auch das wurde eine Story. Und wie wir später von seiner Frau erfuhren, wartete er wirklich darauf, um sich die neusten Abenteuer von Filou und Heidjer vorlesen zu lassen.
Das alles ist lange her. Steffen starb 2001, wenige Tage vor One-Eleven. Die letzte Geschichte hat er nicht mehr erlebt. Wir schrieben sie nach seinem Tod und steckten sie in sein Urnengrab.