(0)

Macbeth von William Shakespeare

E-book


Macbeth erklimmt StĂŒck fĂŒr StĂŒck die steile Leiter auf den Königsthron, verwandelt sich dann aber zunehmend in einen Tyrannen und muss deswegen schließlich fallen. Dann hĂ€tte er sich die ganze MĂŒhe auch ersparen können, ist man bei oberflĂ€chlicher Betrachtung anzumerken versucht, doch das wĂŒrde diesem Herrscher nicht gerecht. Nur wer hoch aufsteigt, kann auch tief in den Abgrund stĂŒrzen und nur dann den himmelweiten Unterschied ermessen. Durchschnittliches ist hier nicht zu erwarten, es geht um extreme Positionen und darum, sie sich anzueignen. Weswegen sonst könnte ein Einzelner die Menge so begeistern, wenn er nicht einzigartig wĂ€re? Wichtige Fakten sind in Shakespeares BĂŒhnenstĂŒck eng verwoben mit dem Treiben dunkler MĂ€chte, wobei nicht immer klar zu trennen ist, was wessen Einfluss unterliegt. Der berĂŒhmte Auftritt der drei Hexen zu Beginn zeigt gleich die Richtung auf, in die sich das Geschehen entwickeln wird. Macbeth war eigentlich ein treuer Diener seines Herrn, bis ihm prophezeit wird, dass er selbst einst König werden soll. Das macht ihn und seine Gattin zu Mördern, die sich mit Gewalt aneignen, was ihnen in Aussicht steht. Und ist die Machtgier erst geweckt, gibt es bald kein Halten mehr. Es kostet sie mit fortschreitender Grausamkeit letztendlich den Verstand.