Es ist der ganz besondere Liebesroman, der unter die Haut geht. Alles ist zugleich so unheimlich und so romantisch wie nirgendwo sonst. Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen, Vampire und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen ziehen uns wie magisch in ihren Bann.
Moonlight Romance bietet wohlige Schaudergefühle mit Gänsehauteffekt, geeignet, begeisternd für alle, deren Herz für Spannung, Spuk und Liebe schlägt. Immer wieder stellt sich die bange Frage: Gibt es für diese Phänomene eine natürliche Erklärung? Oder haben wir es wirklich mit Geistern und Gespenstern zu tun? Die Antworten darauf sind von Roman zu Roman unterschiedlich, manchmal auch mehrdeutig. Eben das macht die Lektüre so fantastisch...
Seine Nerven lagen blank, auch wegen letzter Nacht. Er war nahe einer Panikattacke gewesen, als Mary ihn geweckt hatte. Natürlich hatte er keinen Einbrecher gefürchtet. Doch wusste man, wie das Schicksal spielte, und man hatte ihn doch in seinem Versteck ausfindig gemacht? Er hatte geglaubt, bereits die Handschellen klicken zu hören, als er das Schlafzimmer verlassen hatte. Doch die Haustür war verschlossen gewesen und nirgends in den wenigen Räumen seines Großvaters hatte sich jemand aufgehalten, der nicht hierher gehörte. In einem Anflug von Zynismus hatte er sich vorgestellt, der Geist des alten Mannes schliche vorwurfsvoll durchs Haus. Doch den hätte man wohl kaum laufen hören. Bestimmt hatte Mary geträumt. David versuchte, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Mary Connor wuchtete ihre Reisetasche in den Kofferraum ihres Renaults und zog mit Schwung die Klappe des betagten Fahrzeugs herunter, die geräuschvoll aufschlug. Sofort schnappte der Deckel wieder auf und hob sich ein kleines Stück. Ungehalten drückte sie mit beiden Händen auf die Kofferraumklappe, bis das Schloss geräuschvoll einrastete. Die Sonne schien warm und aus dem Gebüsch seitlich der Straße zwitscherte ein Vogel. Ein kleiner Junge, der höchstens drei Jahre alt war, radelte eifrig tretend auf seinem Dreirad die verkehrsberuhigte Seitenstraße entlang, in der Mary ihren Wagen vor dem Mehrfamilienhaus geparkt hatte, in dem sie wohnte. Das Kind kam näher. Ein bunter Sicherheitswimpel, der am hinteren Teil des Rades befestigt war, schwang hin und her. Ein junger Mann, vielleicht der Vater des Kleinen, joggte hinter dem Jungen her. Der Mann lächelte ihr zu, als er an ihr vorüber eilte. Der Versuch, die Freundlichkeit zu erwidern, misslang.