Bertha Pappenheim, die jßdische Sozialpionierin, hat nie ßber ihre Identität als Anna O. gesprochen. Marianne Brentzel stellt erstmals ihr vielschichtiges Lebenswerk umfassend dar.
Bertha Pappenheim (1859-1936), die bedeutende Sozialpionierin und GrĂźnderin des JĂźdischen Frauenbundes, bekannt geworden auch als Ăbersetzerin und Verfasserin zahlreicher bedeutender Schriften zur deutsch-jĂźdischen Kultur, bewahrte lebenslang ein Geheimnis: Sie war Anna O. - die Anna O., die Sigmund Freud zur Entwicklung der Psychoanalyse inspirierte. Ihre Krankheit wurde von ihrem Arzt Josef Breuer in den ÂťStudien Ăźber Hysterie" dargestellt und von Freud als Impuls zur BegrĂźndung der Psychoanalyse verstanden, doch selbst hat sie nie Ăźber ihre Krankheit gesprochen.
Unter dem Pseudonym Fräulein Anna O. ist Bertha Pappenheim in die Medizingeschichte eingegangen, die ßberwiegende Zeit ihres Lebens aber kämpfte sie gegen Mädchenhandel und Mädchenhändler. Ihr Beitrag zur Emanzipationsgeschichte der Frauen spielt in der medizinischen Fachliteratur keine Rolle. Eine umfassende Darstellung von Bertha Pappenheims Werk gibt es bisher nicht.
Vor dem Hintergrund der bßrgerlichen jßdischen Kultur, ihrer Herkunft und aus umfangreichen Quellen entwickelt Marianne Brentzel jetzt ein Gesamtbild des Lebens der feministischen Kämpferin Bertha Pappenheim.