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Aus Jahr und Tag

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Im Sommer 2005 ist die Erzählerin Johanna, meist Hanna genannt, in ihre Oberschulstadt Prenzlau eingeladen, um aus einem alten Romankapitel zu lesen. Diese Fahrt, die wie eine Sommerreise anmutet, bildet den Rahmen fßr Hannas Erinnerungen, die durch den lange fälligen Abstecher nach Grßnwalde zu einer Selbstauseinandersetzung wird. Dorthin hatte die einst begeisterte junge Lehrerin ihren Mann gedrängt, mit der Familie zu ziehen, weil sie glaubte, hier ein anderes Leben zu lernen, in dem Kinder, Ehe, die Schßler und das Schreiben gedeihlich zueinander fänden. Welch ein Irrtum!

Die idyllische Landschaft mit der Schule fßr Bevorzugte verdeutlichte, wie ihre anfängliche Utopie fßr das kleine Land, in dem sie lebt, zur Phrase wird. Der einst geliebte Mann bleibt ein Jasager, ein Parteisoldat.

Aber die Kinder ...

In den Morgenstunden sitzt die Frau, die sich nicht in die gewĂźnschte Logik des Lebens fĂźgen kann, und schreibt:

„Die nach uns kommen, werden fragen:

‚Wie habt ihr gelebt? Was hast du getan?‘“ Sie verlässt das Haus.

Durch die geliebte Landschaft wandernd geht sie der eigenen inneren Wandlung, SchuldgefĂźhlen und GlĂźcksmomenten nach, trifft einstige Freunde und die zurĂźckgekehrten, nun neuen EigentĂźmer von GrĂźnwalde. Sie wird nicht schuldfrei ausgehen, wenn sie versucht, Ăźber diesen Ort, den sie Insel nannte, zu schreiben, denn sie hat dazu gehĂśrt.

„Es war einmal“, so wird sie ihre Lesung beginnen und endlich das alte Kapitel beenden.