Der Film ist das einzige Bild, das nicht nur einen Rahmen hat, sondern auch einen Anfang und ein Ende in der Zeit. Anfang und Ende definieren den Film sogar. Besonders das Ende ist es, das sich lange vor seinem Eintreten in einem Film ankĂźndigt, auf das ein Film hinläuft und von dem her ein Film schlieĂlich seinen Sinn erhält. Vielleicht sind Filme Ăźberhaupt nur als Vorlauf, als Vorbereitung auf ihr eigenes Ende zu verstehen. In diesem Band geht es um Filme, die nicht einfach aufhĂśren oder mehr oder weniger Ăźberraschend enden, sondern um solche, die ein Ende regelrecht aufweisen, die darauf hinweisen, dass sie ein Ende haben und die Ăźber dieses Ende nachdenken. Sie handeln vom Ende einer Epoche, die eigentlich die Epoche des Kinos ist, wie Fellinis "Schiff der Träume", sie handeln von dem, was nach dem Ende der Filmarbeiten sein wird, wie Kiarostamis "Quer durch den Olivenhain"; Tarkowskijs "Stalker" zeigt, wie der Film auf das reflektieren kann, was nach dem Ende kommt; oder es geht darum, wie das gewĂźnschte Ende einer Geschichte diese Geschichte verändert, wie Kurosawas "Rashomon". SchlieĂlich untersucht Spike Jones in "Being John Malkovich" und in "Adaptation" wie in einer Versuchsanordnung, ob ein Film seinem Ende nicht doch trotz allem entgehen kann. So hat die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit in der Entwicklung des modernen Films ihre eigene Spur hinterlassen, die hier nachgezeichnet wird.