Zeichen und Wunder geschehen in Piepenbach, in einer Zeit, in der MTS-Traktoren durchs Dorf knattern und die Bauern Genossenschaften grßnden. Aber der alte Joseph, der Totenbettmeister des Dorfes, weià zu schweigen, und so ahnen die Piepenbacher nichts von der Gnade, die einem ihrer Mitbßrger widerfahren ist. Hätten sie ßbrigens Einsicht in den Briefwechsel zwischen Josef und dem lieben Gott gehabt, sie hätten sich sehr gewundert. Denn der liebe Gott denkt ganz anders ßber unsere Zeit, ßber die mangelhafte Versorgung des Konsums mit Stumpen und ßber freiwillige Aufbaueinsätze, als man sich das so vorstellt, anders als der Herr Pfarrer sich das wßnscht. Aber, wie gesagt, das alles weià nur Josef. Und Evi, die Nachbarstochter, die weià es auch. Aber sie erzählt es bestimmt niemandem, weil sie Angst hat, dass der Josef es herausfindet. Sie hat nämlich einen noch besseren Draht zum lieben Gott als Joseph, und das wßrde ihn beleidigen, wenn er es wßsste.
Das 1959 in der DDR erschienene Buch durfte wegen kirchlicher Proteste nicht neu aufgelegt werden.