Eine junge mexikanische JĂŒdin, ein alter Historiker und ein ehemaliger Ameisenzeichner und Wolkenspezialist treffen aufeinander â und die Konturen der Welt beginnen sich aufzulösen.
Tatiana hat es eher zufĂ€llig aus Mexiko-Stadt nach Berlin verschlagen. Empfindsam fĂŒr historisch belastete Orte wie fĂŒr WetterphĂ€nomene, durchstreiftî sie auf einsamen SpaziergĂ€ngen die Stadt und beginnt schlieĂlich, die Notizen des Stadthistorikers Weiss zu transkribieren. Ăber ihn trifftî sie auf den Meteorologen Jonas Krantz, der schon als Kind in der DDR in der FlĂŒchtigkeit der Wolken ĂŒber Berlin Trost fand.
Doch jeder der drei ist fĂŒr eine Freundschaftî zu spröde, und lebendiger als die Menschen, denen Tatiana begegnet, sind fĂŒr sie die Geister Berlins: Von einer ĂŒberfĂŒllten U- Bahn, in der Hitler als alte Frau verkleidet erscheint, ĂŒber eine unterirdische Kegelbahn der Gestapo, an deren WĂ€nde SpielstĂ€nde aus lĂ€ngst vergangenen Partien angeschrieben sind, bis zu einem unerklĂ€rlichen Nebel, der alles verschluckt, fĂŒhrt uns Chloe Aridjis durch eine unruhige Stadt und verwischt die Linien zwischen Wirklichkeit und Vorstellung.
Mit traumlogischem Surrealismus lĂ€sst Buch der Wolken uns spĂŒren, dass StĂ€dte, genau wie Menschen, ihrer Vergangenheit nicht entkommen können.