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Bürger zweier Welten

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Wir schreiben das Jahr 1784. In Königsberg lebt ein kleiner

Mann namens Immanuel Kant, der mehrere Welten in sich

vereint, ein wahrer Genius auf dem Gebiet des Philosophierens.

Sein Tagesablauf gleicht von Anfang bis Ende dem Lauf eines

Uhrwerkes. Um sich herum sammelt er zahlreiche Freunde und

Bekannte, mit denen er regelmäßig bei Tisch, über allerlei Dinge

und nicht selten über vielerlei Menschliches diskutiert. An

einem besonderen Tag, einem Sonntag jenes Jahres, trifft er sich

erneut mit seinen Freunden und erhält völlig unerwartet einen

Brief aus dem entfernten Potsdam. Mit zittrigen Händen öffnet

er den Brief und liest das an ihn gerichtete Schreiben seines

Königs, Friedrichs des Großen. Endlich ist geschehen, was Kant

sich schon seit langem erhofft hatte, Anerkennung durch seinen

hochverehrten König zu erlangen. Freudig bricht Kant schließlich

am folgenden Tag, in Begleitung seines Schülers Wasianski,

gen Potsdam auf. Doch beide erahnen zu diesem Zeitpunkt

noch nicht, was sie bald schon erwarten soll: Eine gefährliche

Liebschaft, die am Ende drei Menschen das Leben kostet.

Der Autor:

Philipp Thull, geboren 1987 in Trier, studiert ebendort Theologie

an der Theologischen Fakultät sowie Rechtswissenschaft an

der Universität.