Die Kunst der französischen Moderne erreichte Wien mit großer Verspätung und inmitten der Luegerzeit, die von Spannungen zwischen Tradition und Neuerung geprägt war, aber auch von salonfähigem Antisemitismus und Deutschnationalismus.
Wie organisierten die Wiener Secessionisten und ersten Präsidenten der jungen Vereinigung Engelhart, Moll und Bernatzik mit welchem Netzwerk die Ankunft des französischen Impressionismus und der französischen Avantgarde? Wie sah das Beziehungsnetz aus, das sie dafür aufbauten und nutzten?
Der Autor zeigt dies nach eingehenden Recherchen und anhand vieler, teilweise bis dahin noch nicht in die Kunstgeschichte aufgenommener Originaldokumente aus jener Zeit und stellt dabei einen wichtigen, bislang von der Kunstgeschichtsschreibung nicht beachteten Mittelsmann in den Vordergrund: François-Rupert Carabin. Seine Rolle als Mitglied und Delegierter der Wiener Secession in Paris bei der Ankunft des französischen Impressionismus und der französischen Avantgarde in Wien um 1900 wird hier erstmals kunsthistorisch umfassend erfasst und gewürdigt.