Mit einem Male schaute sie angestrengt in das Dunkel. Unten auf der StraĂe hob sich, nur im schattenhaften UmriĂ, eine Gestalt ab, die nach den hell erleuchteten Fenstern heraufspähte, als suchte sie etwas; eine hohe, schlanke Erscheinung war es, ein Mann, dessen Gesicht nicht zu erkennen war, da es von keinem Lichtschein gestreift wurde. Die gleiche kräftige Gestalt hatte auch er. Oder glaubte sie dies nur, weil ihn eben ihre Gedanken gesucht? Da trat der Mond aus ziehendem GewĂślk, und das fahle Licht streifte das Gesicht des Mannes; sie erkannte die bartlosen, knochigen ZĂźge mit der hohen Stirne und den groĂen, dunklen Augen. Er war es. Sollte das Zufall sein? Er konnte sie doch nicht suchen, da er nicht wissen konnte, wer sie war. Warum stand er da und blickte zu den Fenstern empor?