Weltweite Flucht- und Migrationsbewegungen stellen die Soziale Arbeit vor groĂe Herausforderungen. So treffen diese Prozesse auf nach wie vor vorhandene gesellschaftliche Machtverhältnisse, in denen Menschen entlang von Kategorien wie der zugeschriebenen Herkunft, des Geschlechts und weiteren Dimensionen zu "Anderen" gemacht werden. Wirkmächtige Narrative Ăźber den oder die "Andere" entlang spezifischer machtvoller Kategorien gehĂśren zum lebensweltlichen Alltag. Pädagogische Konzepte, die zu einem offeneren gesellschaftlichen Zusammenleben beitragen, gilt es in diesem Kontext umzusetzen und im Rahmen einer kritischen, subjektorientierten und angewandten Wirkungsforschung diskursiv weiterzuentwickeln. So kann empirische Forschung, die sich im Rahmen eines lebenswelt- und subjektorientierten Blickwinkels mit Fragen nach den Wirkungen entsprechender Konzepte befasst, Aufschluss darĂźber geben, an welchen Stellen und in welcher Weise es Sozialer Arbeit in den verschiedenen Lebenswelten ihrer Adressat*innen gelingt, zu Veränderungen beizutragen und wo andererseits Herausforderungen bzw. Ansatzpunkte fĂźr eine Weiterentwicklung der Profession und Disziplin liegen.
Antworten auf diese Fragestellungen bietet der vorliegende Band. Vorgestellt wird ein internationales Praxisforschungsprojekt, bei welchem im Rahmen eines qualitativen Zugangs die Frage nach den Wirkungen des deutschjordanischen Jugendbegegnungsprojekts "Wie lebst denn Du? â Das Narrativ des Anderen kennenlernen" gestellt wurde. Präsentiert werden das konkrete Vorgehen, die Jugendbegegnungen in Bayern, Sachsen und Amman, das Forschungsverständnis, die theoretischen Implikationen und Grundannahmen sowie abschlieĂend die Ergebnisse und Perspektiven, die sich abzeichnen.