Alwina, eine Wiener Malerin, folgt ihrem Geliebten IchirĆ in dessen Heimat Japan. FĂŒr sie ist es das Sehnsuchtsland, von dem sie seit ihrer Kindheit trĂ€umt. Doch in der fernen Stadt, der fremden Familie und der patriarchalen Gesellschaft angekommen, muss Alwina feststellen, dass ihre TrĂ€ume wenig mit der RealitĂ€t zu tun haben. Sie scheitert an den fremden Traditionen und Riten ebenso wie an der Sprache: "WĂ€hrend sich IchirĆ geborgen fĂŒhlte in den Lauten des Mutterleibs, hatte sie ihre Mutter verloren in der Lautfremdheit. Ihre Mutter hatte ihr eine Kunstsprache beigebracht, die niemand sprach. Es war sinnlos, RĂŒcksicht zu erwarten fĂŒr eine Lautlose, das hatte sie verstanden." Bald erkennt sie IchirĆ nicht mehr als jenen Mann, den sie in Wien geliebt hat. Sie wird zur AuĂenseiterin, die den GesprĂ€chen nicht folgen kann, die im falschen Moment lacht und die Familienmitglieder unwissend beleidigt. Als ihr auch noch die eigenen Farben in dem ungewohnten Licht fremd werden, will sie zurĂŒck nach Wien, doch all ihr Geld steckt in einem zerfallenden Haus. Ausgerechnet fĂŒr Alwina, die nur Augen fĂŒr die Schönheit Japans hatte, wird das hĂ€ssliche Japan nun zum einzigen Ausweg, um das Land irgendwann verlassen zu können. Sprachkritisch, spannend und kenntnisreich fĂŒhrt Elisabeth Reichart uns in diesem Roman in eine fremde Welt.
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