Der Persische Dekameron - Franz Blei - Eine Legende lĂ€Ăt die Geburt der persischen Lyrik Wort, Rhythmus und Reim aus dem Echo entstehen, das zum AnlaĂ die Worte der Liebe hat, welche der König Behram Gor seiner Geliebten Dil Aram und diese ihm auf die Lippen flĂŒstert in der Umarmung. Singt die afghanische Lyrik die tolle Freude des Besitzes der Geliebten, sehnt sich die arabische nach der fernen Geliebten, so ist es der Charakter der persischen Liebeslyrik, zu verweilen, zu kontemplieren, in Ruhe zu genieĂen, sich zu wiegen. Das »Italienisch des Orients« hat man das sĂŒĂklingende, sonore Persisch genannt, dessen Gedicht eine anmutig trĂ€umende Karesse ist. Es vermeidet, GegensĂ€tzliches aufzurufen, so sehr, daĂ der Gegensatz sogar dem persischen Theater fehlt: es ist ganz lyrisch und bar jeden dramatischen Interesses.