âVon Osten, vom fernen Kurdistan her, nahte schon die Nacht und nistete in den zerrissenen HĂśhenzĂźgen, an deren Saum mit Ăźbereinander steigenden flachen Dächern, mit schlank aufschieĂenden Minarehs, eingestĂźrzten Moscheen, verrottetem Mauerwerk, moosgrauen Festungszinnen und TempeltĂźrmen die Stadt Angora sich tĂźrmte. Der Abend war da, der feierliche Frieden des Orients, klagender ferner Gebetruf der Muezzin, letztes RinderbrĂźllen, die senkrecht zum Himmel aufsteigenden Rauchsäulen der Reisigfeuer, und im GemĂźt des Muslim eine tiefe Ruhe, ein träumerisches Behagen, als ein Erbteil der Erinnerung vom WĂźstenleben her, wenn hinter fahlen DĂźnen das Tagesgestirn versinkt, die Kamel kauern und die Karawane unter sternenglitzerndem Himmel rastet âŚ" In diesem morgenländischen Idyll trifft mit dem Zug von Konstantinopel her der spitzbärtige Ăsterreicher Franz Josef Ritter von Mora ein. Er ist auf der Suche nach einer nonkonformistischen Frau, Dagmar, die zu heiraten er sich geschworen hat. Aber will sie das selbst auch? Als er sie in den antiken Ruinen von Angora tatsächlich wiederfindet, ist sie alles andere als Ăźberrascht. Sehr zu seinem Ărger muss von Mora nun aber auch feststellen, dass sich mit dem Archäologen Doktor Wendelin Strittmaier ein ernstzunehmender Konkurrent um die Gunst der so selbstbestimmten Dagmar vor Ort eingestellt hat. Und dann ist da noch die kluge und zielstrebige Miss Ellen Frank ⌠In Stratzâ Novelle aus der Welt der Bagdadbahn gehen ein urwĂźchsiger Humor und der exotische Reiz des Orients eine gekonnte Synthese ein.