»Ein Hohen-Esp sich ruinieren! Ein Hohen-Esp über seine Verhältnisse leben! Ahnst du, wie reich der Mann ist?« »Man kann in einer einzigen Nacht Hunderttausende verspielen! Der Graf ist ein leidenschaftlicher Spieler. Möglicherweise hat er bis jetzt Glück am grünen Tisch gehabt; wenn das aber einmal aufhört, wird er sich und die Seinen rücksichtslos an den Bettelstab bringen!« »Lächerlich! Verlangst du etwa, daß ich ihm einen Korb geben soll, lediglich, weil er mal in fideler Gesellschaft ein Spielchen macht?« Herr von Wahnfried nahm seine Promenade durch den Salon wieder auf, daß der Krückstock auf dem Parkett dröhnte. »Das wäre mir freilich das liebste, denn das ganze Lebensglück unseres Lieblings einem Spieler anvertrauen ...« »Blödsinn! Infamer Blödsinn! Du bist eifersüchtig, du willst das Mädel überhaupt nicht fortgeben ...« »Einem Mann, der mir eine glückselige, sorgenfreie Zukunft garantiert – sofort! Aber dem Grafen von Hohen-Esp? Nein! Wenn du mich fragst, sage ich tausendmal nein, denn ich weiß, daß sie einem namenlosen Elend entgegengeht!« »Sieh mal an – namenloses Elend! Nette Zukunftsmusik! Haha! Na, und was sagt Gundula selbst dazu?« Da seufzte die große resolute Frau zum erstenmal schwer auf, und über das ernste Gesicht zog es wie tiefe Schatten ...