Gemessen an der Rolle der mediterranen und lateinamerikanischen Länder für die Entwicklung der klassischen Gitarre scheint jene Österreichs relativ unbedeutend. Bei näherer Betrachtung der Geschichte finden sich allerdings doch einige wesentliche Beiträge: in der Lautenmusik des 16.-18. Jahrhunderts (von Newsidler bis Losy), in der ersten Blütezeit der sechssaitigen Gitarre im 19. Jahrhundert (von Diabelli bis Mertz), bei der Renaissance des Gitarrenspiels im beginnenden 20. Jahrhundert (Götz und Ortner) bis zu den bedeutenden Persönlichkeiten der jüngeren Vergangenheit (Scheit, Walker).
Schwerpunkt des Buches ist die Ära der klassischen Gitarre von ihrer ersten Hochblüte um 1800 bis zur Nachkriegszeit, von den Auftritten des Abate Costa bis zum Gitarristenbund um Otto Zykan. Nachdem die Aneignung des Repertoires historischer Zupfinstrumente gerade in Österreich eine wichtige Rolle spielte, wird auch die Geschichte der Laute, Barockgitarre und Mandora kurz dokumentiert.
Ebenso werden die Randgebiete der klassischen Gitarre, ihre Verwendung in Volks- und Popularmusik einbezogen.