Der Bozner Arzt Max Ober, geboren 1918, erzählt vom Leben in seiner Fülle und Rätselhaftigkeit: Geburt und Tod, Hoffnung und Verzweiflung so nah beisammen, oft nur durch ein Krankenbett getrennt. Max Ober kennt, trotz "halb-hearrischer" Herkunft, schon früh die Härten des Lebens: die schwierige Ehe seiner Eltern, schwere Erkrankungen, Jugend zwischen Faschismus und Nationalsozialismus, Erwachsenwerden im Krieg. Das Buch ist auch eine Geschichte der Medizin und des Südtiroler Gesundheitswesens: Max Ober war schon Arzt, als man zu vielen Höfen nur zu Fuß oder mit dem Motorrad gelangen konnte, als es keinen modernen Rettungsdienst gab; mangels einer Blutbank, für deren Aufbau er sich einsetzte, spendeten er und seine Frau oft in letzter Sekunde den lebensrettenden "Saft". Max Ober erzählt vom eigenen Suchen und Irren, von seinen Depressionen, von der Hilflosigkeit des Helfers, von seinem Ärger über Politik und Bürokratie. Der Blick des Erzählers ist scharf und milde zugleich sowie von Mut machender Weisheit.
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