Der hohe Anspruch, mit dem die Phänomenologie Edmund Husserls als prima philosophia beginnt, zielt auf das Desiderat einer reinen Eidetik, die die Faktizität in den Bereich der intersubjektiv konstituierten Zweiten Philosophie verlegt.
In diversen Passagen des Husserlâschen Werks zeichnen sich jedoch BrĂźche in dieser Architektonik ab, durch die hindurch etwas Faktisches vom Konstituierten ins Konstitutive hineinzusickern und sogar das transzentale Ego mit den Fakta der Endlichkeit zu bedrohen scheint.
Mithin gilt es zu klären, wie diese âEinblutungen des Faktischenâ phänomenologisch aufgeklärt werden kĂśnnen, wenn solch eine Dynamik doch der Konstitutionsrichtung, die fĂźr diese Art zu philosophieren grundlegend ist, zuwiderläuft. Dabei fĂźhrt die Suche nach den Spuren dieses eigentĂźmlichen ZurĂźckwirkens vom klar und deutlich erkennbaren Ausgangspunkt des cartesianischen Cogito hinab in das Dunkel der Hyle. Der Versuch, das Gefundene zu konzeptualisieren, bedient sich schlieĂlich der Metapher einer Kapillarkraft, insofern nämlich dessen Einfluss keine eigene Aktivität bedeutet, sondern lediglich durch die Art und Weise, wie der transzendentale Schichtenbau konstituiert ist, zustande kommt.