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Eine schicksalshafte Entscheidung : Dr. Brinkmeier Classic 1 – Arztroman

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Dr. Max Brinkmeier besitzt außergewöhnliche Fähigkeiten. Dennoch ist er, der lange Jahre erfolgreich in Afrika praktiziert hat und dort so viele Menschenleben retten konnte, einen Augenblick ratlos, als ihn der Hilferuf von daheim erreicht. Sein Vater, der in einem kleinen bayerischen Bergdorf als Landarzt mit ebenso großem Geschick jahrzehntelang tätig gewesen ist, kann die heimatliche Praxis nach einer Herzattacke nicht länger weiterführen.

Max war damals nicht ganz im Frieden von zu Hause geschieden, und jetzt überlagern sich bei ihm verschiedene existentielle Gefühle.

In Afrika hat er eine wirkliche Lebensaufgabe gefunden. In der Heimat wird er dringend benötigt.

Die Ärztin, der seine große Liebe gilt, wirkt mit ihm gemeinsam auf der Missionsstation und ist inzwischen fest verwurzelt auf dem afrikanischen Kontinent.

Dr. Max Brinkmeier muß sich entscheiden – und Sie erwartet die spannendste, gefühlvollste Arztromanserie! Die beliebte Schriftstellerin Sissi Merz erreicht in diesen eindrucksvollen Romanen den Höhepunkt ihres Schaffens.

Golden ging die Maisonne über dem Tal von Wildenberg auf, und ihre Strahlen schienen auf den traditionsreichen Höfen und in den schönen Häusern des Ortes das Leben aufs neue zu erwecken. Freilich waren die Menschen in dem kleinen Dorf unweit von Berchtesgaden schon längst auf den Beinen, fleißige Hände regten sich auf den Höfen, der Milchwagen machte seine Runde, und Alois Burgmüller betrat bester Laune das Eßzimmer des imposanten Erbhofes, der sich bereits seit vier Generationen im Besitz seiner Familie befand. Der Burgmüller war ein gestandenes Mannsbild von fünfzig Jahren. Er hielt sich selbst zugute, daß die Damenwelt ihn noch längst nicht verschmähte. Seit ein paar Jahren war er nun verwitwet und manchem Flirt nicht abgeneigt. Vor allem Anna Stadler, die Apothekerin von Wildenberg, ging ihm nicht aus dem Sinn. Daß sie weitaus jünger war als er, störte ihn dabei ebenso wenig wie die Tatsache, daß er sich bislang stets einen Korb eingefangen hatte, wenn er mal aufs Ganze ging. Aber Alois war keiner, der schnell aufgab. Er zwirbelte seinen kecken Schnauzbart und spielte nur zu gerne den Charmeur. »Morgen, Vater. Der Viehdoktor kann jeden Moment kommen, ich werde rasch eine Semmel im Stehen essen.« Das war Tobias, Alois' Sohn und Jungbauer auf dem Erbhof. Er hatte wenig Ähnlichkeit mit dem Alten, kam ganz nach seiner seligen Mutter. Nicht nur wegen des dunklen Haares und der ruhigen, grauen Augen glich er der verstorbenen Christel Burgmüller. Auch im Wesen war er seiner Mutter ähnlich; ein stiller, kluger Bursch, mit dem man eigentlich gar keinen Streit bekommen konnte, es sei denn, man strengte sich sehr an. Die cholerischen Anfälle seines Vaters nahm er mit stoischer Gelassenheit hin. »Setz dich, das ist doch keine Art und Weise«, wies Alois ihn nun streng zurecht. »Der Viehdoktor wird den Weg zum Stall auch allein finden, ist ja net das erste Mal. Und wo unser Klingelstrang hängt, dürfte ihm auch bekannt sein.«