Da ist die aus Russland nach Berlin gekommene Marja, eine passionierte KĂśchin, die in der Fremde erst von den Gräueln der sowjetischen Geschichte der DreiĂiger Jahre erfährt; da ist Katica aus der ungarischen Steppe, die mit DĂłra zusammen irgendwo im Westen auf der StraĂe Geige spielt und dann doch wieder heimkehrt nach Budapest; Lou, die sich schuldig fĂźhlt am Tod ihrer Schwester und nie mehr ganz heil wird in der Seele; da sind die ersten KĂźsse mit dem geheimnisvollen 15jährigen Maurice, einem Fremden im Ort.
Fremd sind sie alle, und 'Alleinchen' ist hier ein zärtlicher Kosename.
Im Zentrum der vierzehn Erzählungen stehen Begegnungen mit Menschen und Orten, vorĂźbergehende Aufhebungen der Einsamkeit, in ZĂźrich und Graz, am Mont Ventoux und im slowenischen Karst. Es sind Menschen mit sehr gegenwärtigen Biografien, freiwillig und unfreiwillig Reisende, in vielerlei Hinsicht Entwurzelte, Suchende mit rätselhaften, oft dramatischen Schicksalen, denen sich Ilma Rakusa mit groĂer Diskretion nähert. Ihre Sätze sind knapp, ohne zu stenographieren, genau und doch lyrisch verspielt und phantasievoll, sie lassen den Geschehnissen und den Orten ihr unaussprechbares Geheimnis â und machen diese Menschen und ihre Orte daher nur umso anziehender.