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Erst mit dem gesprochenen Wort

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KrĂŒcken stecken in lehmigen Klumpen, widerstandslos gibt die Tiefe das GewĂ€chs her. Blicke fahren durcheinander im KrĂŒmmen der Hoffnungen und Schmerzen. Dann richtet sich auf das große Licht ĂŒber dem großen Platz der großen Leere. Beiworte fallen von entlaubten BĂ€umen, ihre Inhaltsleeren spritzen in ungedachte RĂ€ume. Durch den TĂŒrspalt dringt wenig Licht in die Halle, doch mit dem Öffnen werden die ersten TĂŒrzölle erhoben. Erst mit dem Wort, dem deutlich gesprochenen, öffnet sich die zweite TĂŒr in den Morgen. Auf das Licht des Sinngehalts muss gewartet werden, denn noch rĂ€kelt sich der Tag durch die DĂ€mmerung.

Es ist ein PhĂ€nomen der Zeit, dass junge Menschen trotz der UnabhĂ€ngigkeit und Freiheit nicht glĂŒcklich sind. Sie bedrohen das Leben anderer Menschen und nehmen sich selbst das Leben. Sie tun es mit Messern, wenn sie wie die VerrĂŒckten in die Brustkörbe und BĂ€uche stechen. Sie tun es mit Pangas, die sie wie Schwerter schwingen, wenn sie auf Köpfe einschlagen und sie spalten, als mĂŒsse das Holz kleingehackt werden. Sie tun es mit Schusswaffen, die von den Exilanten ins befreite Land gebracht wurden. Die Kalaschnikows und andere Waffen kamen mit genĂŒgend Munition zurĂŒck, um das Schießen nach der UnabhĂ€ngigkeit weiter zu betreiben.

Die Zeichen der Zukunft stehen nicht so gut, wie es vor der UnabhĂ€ngigkeit erhofft worden war. Die Menschen haben nicht den Trost und die Zuversicht gefunden, die sie zum Neubeginn in der Freiheit brauchen. Junge Menschen finden ihre Hoffnungen und Erwartungen nicht erfĂŒllt. Sie finden keine Arbeit, auch dann nicht, wenn sie einen Schulabschluss haben. Sie sehen aber, wie die gutbezahlten Posten an diejenigen gehen, die ihre Beziehungen zu Ministern, StaatssekretĂ€ren und Parlamentariern haben, die der regierenden Partei angehören. Opportunismus und Vetternwirtschaft haben von Beginn an Löcher in die VertrauenswĂŒrdigkeit des jungen Staates geschlagen.

Du bringst die Frage des Tages, sprich sie aus, ich versuche sie aus der vergangenen Nacht zu beantworten. Doch halte den Schritt durch den Morgen ein, wenn du das Ziel am Abend erreichen willst. Auch halte den Charakter, wenn es um die Entscheidung geht, denn nicht nur, dass auch deine Tage gezĂ€hlt sind und du nach Einsatz und Aufrichtigkeit beurteilt wirst, sondern weil Menschen von dir Fleiß und Anstand erwarten. Dennoch, schleudere dich nicht vor die FĂŒĂŸe anderer, achte auf den Selbstwert deines Menschseins. Du bist mit Gold nicht aufzuwiegen, da bleibt der Materialismus unter den Sohlen stecken. Krug und Kreise, Höhenflug und Schneise, und was der Morgen sonst noch bringt. Erwartet wird, dass Entscheidendes geschieht.