Können Angehörige verschiedener Religionen gemeinsam einen Kultort nutzen? Wie funktionieren interreligiöse Dialoge? In zwei Reden verleiht die Autorin diesen Fragen anhand zweier kaum erforschter Beispiele aus der Spätantike historische Tiefenschärfe.
In der ersten Rede schildert sie das Miteinander von Juden, Heiden und Christen am Abrahamsheiligtum im palästinischen Mamre. In der zweiten analysiert sie die unter dem Titel Acta Archelai überlieferte literarische Auseinandersetzung zwischen Christen und Manichäern. Dabei macht sie die Parallelen, aber auch die Unterschiede zwischen historischen und gegenwärtigen Phänomenen und Problemlagen differenziert sichtbar.
Die Forderung nach Fremdenliebe, aber auch das Schüren von Fremdenangst erscheinen als Konstanten interreligiöser Begegnungen damals und heute.