Im Jahre 1939 wurde die deutsch- und ladinischsprachige BevĂślkerung SĂźdtirols unfreiwillig vor die Alternative gestellt, die Heimat zu verlassen und nach Deutschland abzuwandern oder im italienischen Staat zu verbleiben und damit ihre Sprache und kulturelle Eigenart aufs Spiel zu setzen. Die beiden Diktatoren Hitler und Mussolini hatten beschlossen, im Sinne der Achse Berlin-Rom das SĂźdtirolproblem ein fĂźr alle Mal aus der Welt zu schaffen und damit ein ganzes Volk in tiefste Verzweiflung gestĂźrzt.
Rund ein Drittel der BevĂślkerung verlieĂ nach einer äuĂerst hart gefĂźhrten Propagandaschlacht zwischen "Dableibern" und "Gehern" das Land. Hauptziele der Auswanderer blieben Tirol und Vorarlberg, obwohl auch andere Siedlungsgebiete ins Auge gefasst worden waren. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges brachte die Abwanderung allerdings ins Stocken. Von den rund 200.000 Optanten waren schlussendlich nur 74.000 abgewandert, 20.000 kehrten nach 1945 wieder nach SĂźdtirol zurĂźck.
Dieses Buch, eine Ăźberarbeitete Fassung der Artikelserie des Wochenmagazins FF aus dem Jahre 1989, bietet, reich illustriert und leicht lesbar, einen handlichen Ăberblick Ăźber dieses vielleicht dĂźsterste Kapitel der wechselhaften Geschichte SĂźdtirols.