(0)

Graphologie. Schriften 1

E-book


'Graphologie hatte mich bereits als Kind interessiert, und Joseph Roth, der in meinem Elternhaus verkehrte und ebenfalls graphologisch interessiert und tĂ€tig war, hat mich darin bestĂ€rkt, sodaß es sehr frĂŒh zu einer Vertiefung in die Physiognomik expressiver Bewegung kam. In Amerika, bei der Armee, bestand meine TĂ€tigkeit als klinischer Psychologe im wesentlichen darin, â€șprojektive Technikenâ€č anzuwenden; und die Graphologie, von der gar nicht bekannt war, daß sie etwas Seriöses haben könne, wo sie sich auf eine Theorie der Ausdrucksbewegung grĂŒndet, die fĂŒhrte ich da ein. Von daher kam es, nach dem Krieg, zu meinem Graphologie-Buch, das zwanzig Jahre lang mit immer erneuten Auflagen auf dem Markt blieb, und zu den Vorlesungen, die ich auf Veranlassung befreundeter Psychoanalytiker ĂŒber den gleichen Gegenstand am New Yorker City College hielt. SpĂ€ter nur ergab sich ein steigender Widerwille gegen die Vermarktung der Sache, vor allem nach den Regeln der â€șindustrial psychologyâ€č in Amerika und der marktwirtschaftlichen hier. Mein Interesse aber – ob an Graphologie oder Astrologie, an UFOs oder Atlantis – gilt dem, was an ungelösten Problemen, an erkenntnistheoretisch potentiell sehr produktiven Beziehungen dahintersteckt.'