Das Werk Heino Schmiedens (1835 – 1913) ist für die Architekturgeschichte in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts von großer Bedeutung, weil in seinen Projekten exemplarisch die Vielschichtigkeit dieser Epoche sichtbar wird. Noch heute prägen seine Bauten – durchweg bedeutende Kulturdenkmäler – das städtische Antlitz Berlins. Sein Schaffen umfasst aber auch zahlreiche qualitätvolle Kultur-, Wohn- und Geschäftsbauten sowie insbesondere viele Krankenhäuser in ganz Deutschland, der Schweiz, in Polen, Tschechien, Russland, Griechenland und Argentinien. Der hier erstmals publizierte Katalog von Schmiedens Bauten und Entwürfen umfasst 194 Arbeiten.
Oleg Peters’ fundamentaler Band über den zu Unrecht eher wenig bekannten Architekten steht selbstbewusst neben der im Lukas Verlag erschienenen Monographie Arnold Körtes über Martin Gropius, mit dem ihn eine von 1866 bis 1880 bestehende Entwurfsgemeinschaft verband. Peters macht deutlich, dass der Geheime Baurat Dr. Ing. hc. Johann Heino Schmieden, der jahrzehntelang als Mitglied sowohl der Akademie des Bauwesens als auch der Akademie der Künste wirkte, keineswegs im Schatten Gropius’ stand, sondern nach dessen Tod in den folgenden dreiunddreißig Berufsjahren mit den neuen Atelierpartnern Viktor von Weltzien, Rudolph Speer, Julius Boethke und Heinrich Schmieden ebenfalls erfolgreich war.