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Herrscherbilder aus Wachs

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Lebensgroße keroplastische PortrĂ€tfiguren kennen wir heute vor allem aus Wachsfigurenkabinetten und als touristische Attraktion. Innerhalb der höfischen Residenzkultur der FrĂŒhen Neuzeit dagegen erfĂŒllten sie auch politisch-reprĂ€sentative Funktionen. Die Studie widmet sich explizit dieser besonderen PortrĂ€tgattung und zeigt, wie das wĂ€chserne Körperdouble das Erscheinungsbild der Regenten inszenierte. Lebensgroß und möglichst naturgetreu wurden in der FrĂŒhen Neuzeit keroplastische PortrĂ€tfiguren und BĂŒsten politischer Machthaber geformt. Aus farbigem Wachs gefertigt und mit Glasaugen, Echthaar und Textilien ausgestattet, sahen sie ihren Vorbildern erstaunlich Ă€hnlich. So reprĂ€sentierten sie die Regenten ganz offiziell bei Trauer feiern, im Festsaal oder in den Kunst- und Wunderkammern. Anhand von zahlreichen Objekten aus der Zeit zwischen 1600 und 1800 verdeutlicht Marthe Kretzschmar erstmals die Vielseitigkeit dieser auf Signalwirkung und Memorierbarkeit zielenden PortrĂ€tgattung.