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Ich kann den Mund nicht halten.

audiobook


Ich kann den Mund nicht halten!" Briefe engagierter Frauen der Bekennenden Kirche, gelesen von Britta Steffenhagen und Florian Lukas. AusgewÀhlt von Jeanette Toussaint und Simon Kuntze.

Viele evangelische Christen begrĂŒĂŸten im FrĂŒhjahr 1933 die MachtĂŒbernahme Adolf Hitlers. Sie waren ĂŒberzeugt, dass die neue Regierung die kirchlichen KrĂ€fte stĂ€rken und den Kommunismus wirksam bekĂ€mpfen wĂŒrde. Doch die Situation Ă€nderte sich bereits innerhalb eines Jahres. Die von der NSDAP unterstĂŒtzte Glaubensbewegung "Deutsche Christen" begann, die evangelische Kirche Deutschlands zu einer SĂ€ule der nationalsozialistischen Politik umzuformen. Mit staatlicher Hilfe sollte eine "arische FĂŒhrerkirche" entstehen.

Diese Einmischung in kirchliche Angelegenheiten fĂŒhrte bei vielen Protestanten, unter ihnen auch nationalsozialistisch orientierte Pfarrer, zu Kritik. Sie wehrten sich gegen die EinfĂŒhrung des Arierparagraphen in der Kirche, die Umformung zu einer staatstreuen "FĂŒhrerkirche" und den zunehmenden Einfluss auf ihre Leitungsgremien. Diese Christen grĂŒndeten 1934 die "Bekennende Kirche", die sich als rechtmĂ€ĂŸige evangelische Kirche in Deutschland betrachtete. Damit fanden sich ihre Mitglieder in ungewollter Opposition zum NS-Regime wieder.

In der "Bekennenden Kirche" waren – im Gegensatz zu den mĂ€nnlich dominierten "Deutschen Christen" – viele Frauen aktiv, allerdings kaum in geistlichen FĂŒhrungspositionen, denn die blieben ihnen aus traditionellen GrĂŒnden verwehrt. Möglicherweise gab es gerade deshalb Frauen, die klarer sahen, was von kirchlichen Vertretern angesichts der staatlichen Verbrechen und der Judenverfolgung zu tun und zu sagen war. Ihr Blick war nicht getrĂŒbt durch diplomatische ErwĂ€gungen. Sie trieben Pfarrer und Theologen der "Bekennenden Kirche" zu klarem Handeln an.

Die Briefe, die Sie auf diesem Hörbuch hören, zeugen von dem Mut einiger Frauen, die sich damals engagierten.

FĂŒr Fragen stehen wir Ihnen gerne zur VerfĂŒgung. Wenden Sie sich dazu an Pfarrer Dr. Simon Kuntze simon.kuntze@evkirchepotsdam.de.

Simon Kuntze, Jeanette Toussaint