Wer denkt, mit Melodie, Harmonie, Rhythmus und Satztechnik sei beim Komponieren schon alles getan und bei der Analyse alles bedacht, täuscht sich. Denn Musik wirkt genauso stark ßber Klangfarben, ßber die Abstimmung der Instrumente und ihres Charakters, das Spiel von Licht und Schatten - kurz: die Instrumentation.
Brahms tat sich schwer damit und lieà unabsichtlich Themeneinsätze akustisch "untergehen". Berlioz und Richard Strauss hingegen setzten raffiniert die Farben verschiedenster Instrumente ein. Und nicht nur Verdi erzielte durch spezielle Klangmischungen in seinen Opern besonders eindringliche Momente. Dies alles gehÜrt zum Thema "Instrumentation": ein eigenes Fach an Musikhochschulen und Konservatorien, unerlässlich darßber hinaus als methodischer Ansatz bei jeder Interpretation eines musikalischen Werkes.
Peter Jost erschlieĂt dieses Thema auf vielfältige Weise: Er erläutert die Grundbegriffe der Instrumentation und stellt historische Entwicklungen dar, geht auch auf systematische Aspekte wie Koloristik, Symbolik, Verfremdung, Raumwirkungen und soziologische Zuordnungen ein. In dem Band sind immer wieder Aufgaben zur vertiefenden Ăbung eingestreut, so dass ein handliches Buch fĂźr schulischen Unterricht, Hochschule oder Selbststudium entstanden ist.