In ihrem Roman beschreibt Gloria Fröhlich den schicksalhaften Zusammenhang, die zwei Frauen mehr verbindet, als sie jemals vermuten würden und der den Leser am Ende des Romans erschaudern lässt. Die hoch sensible und liebevolle Sonja trifft auf die oberflächliche, berechnende und schwatzhafte Klara, die in Sonja eine geduldige Zuhörerin sucht, bei der sie mit ihrem Leben vor der Scheidung in allen Einzelheiten, die das Vermögen ihres Mannes möglich machte, in einer Weise prahlt, die Sonja schließlich nur noch schwer erträgt. Anfangs noch tief beeindruckt, beginnt sie, an der Realität des Reichtums in der Größenordnung zu zweifeln und vermutet, dass Klara sich in eine Traumwelt lügt, um ihr geschädigtes Selbstwertgefühl etwas zurechtzurücken.
Klara hat sich ungünstig dargestellt und unbewusst ihre Lieblosigkeit preisgegeben. Neugierig auf Sonjas Vergangenheit, von der sie weiß, dass sie in einer Gärtnerei arbeitet, ihren geliebten Mann verloren und regelmäßig zum Friedhof fährt, drängt sie auf weitere Informationen. Für Sonja ist es überaus schwierig, von ihrer Liebe zu dem Verstorbenen, die über seinen Tod hinaus nicht nur anhält, sondern noch stetig unverhältnismäßig wächst, mit Klara zu sprechen und dabei ihren tiefen Gefühlen das Gewicht zu geben, das diese Liebe verdient, und die bei Klara auf völliges Unverständnis trifft, denn die beiden Frauen bewegen sich gefühlsmäßig auf zwei Ebenen, die unterschiedlicher nicht sein können.