Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Wieso sagst du ihnen denn nicht, dass du nicht fahren willst?«, fragte Franziska von Alvern ihre Schwester Lucie verwundert, sobald ihre Mutter das Zimmer verlassen hatte. Franziska war siebzehn Jahre alt, und zu ihrem größten Kummer sah sie der bewunderten älteren Schwester überhaupt nicht ähnlich. Lucie hatte üppige dunkelrote Locken, schöne grüne Augen in einem klassisch geschnittenen Gesicht und einen biegsamen, weiblich gerundeten Körper. Sie war, nicht nur in Franziskas Augen, eine außergewöhnlich schöne Frau. Da fiel es schwer, sich damit abzufinden, dass man selbst dünn und blond war und sich die ersehnten Kurven nur zögerlich einstellen wollten. »Ich meine, wenn du doch schon weißt, dass es ein völlig sinnloser Besuch ist?!«, fuhr Franziska fort. »Ein Besuch auf Sternberg ist nie sinnlos, Franzi«, wies Lucie die Jüngere zurecht. »Du wirst dich doch hoffentlich noch daran erinnern können, wie viel Spaß wir dort immer hatten?« »Klar erinnere ich mich – aber wenn du sicher bist, dass Mama und Papa dich mit diesem Alexis verkuppeln wollen und wenn der so ein Langweiler ist …« Franziska zuckte mit den Schultern. »Du könntest ihnen einfach sagen, dass er kein Mann für dich ist, dann würden sie sich keine Hoffnungen mehr machen. Und wir könnten mal wieder zusammen nach Sternberg fahren und dort unseren Spaß haben, ohne dass du dich mit einem Mann beschäftigen musst, der dich von vornherein überhaupt nicht interessiert.« Lucie stand vor einem großen Spiegel und probierte verschiedene Frisuren aus. »Ich fahre!«, wiederholte sie in entschiedenem Tonfall. »Niemand soll mir nachsagen können, dass ich störrisch bin und meinen Eltern nicht einmal einen kleinen Gefallen tue, wenn sie mich darum bitten.« Sie drehte sich mit breitem Lächeln zu Franziska um.