Kinder erleben auf Reisen und im Urlaub viele neue und aufregende Dinge, die im Kontrast zu ihrem Alltag stehen und mit der Wahrnehmung von Differenz einhergehen. Im erziehungswissenschaftlichen Diskurs findet das Reisen von Kindern jedoch wenig Beachtung, obwohl es sich um einen besonderen Erfahrungsraum handelt, der vielfältige Entwicklungs- und BildungsmĂśglichkeiten bereithält. Die vorliegende Untersuchung geht den Fragen nach, welche Bedeutung Reisen und Urlaub fĂźr Kinder haben, was das Besondere und Andere von Urlaub ist und was es fĂźr Kinder heiĂt, wenn ihnen etwas fremd ist. Durch die Analyse von Gruppendiskussionen mit Kindern im Alter von acht bis elf Jahren werden kollektive Sinn- und Deutungsmuster von Reise und damit auch von Fremdheit sichtbar, die erstmals einen Einblick in diesen bedeutenden Lebensbereich von Kindern gewähren. Die Ergebnisse der Untersuchung sind sowohl fĂźr die Kindheits- und Familienforschung als auch fĂźr pädagogisches Handeln bedeutsam.