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Kriminalroman Doppel 901

E-book


Dieser Band enthÀlt folgende Krimis:

Die Erben des Bösen (Peter Haberl)

Kommissar Dampfmoser und das MörderglĂŒck (Robert Gruber & Peter Haberl)

Herr Schrotz war Kommissar Ludwig Dampfmosers direkter Vorgesetzter, und es kam immer mal wieder vor, dass sich die Ansichten der beiden MĂ€nner fundamental unterschieden.

Vielleicht hatte das auch damit zu tun, dass sie sich vom Charakter einfach fundamental unterschieden.

Als Kommissar Dampfmoser das BĂŒro seines Vorgesetzten betrat, war er ganz kleinlaut und ging in fast geduckter Haltung. Bei einem stattlichen Mannsbild wie ihm wirkte das irgendwie eigenartig. Es widersprach so vollkommen seiner körperlichen Erscheinung, dass dieser Widerspruch richtig augenfĂ€llig war.

„Herr Dampfmoser“, sagte der Vorgesetzte gedehnt. Und der Tonfall, mit dem er zu dem Kriminalhauptkommissar sprach, ließ fĂŒr Dampfmoser nichts Gutes erwarten.

„Mei 
“, sagte dieser nur.

Denn er ahnte schon, dass da ein paar unangenehme Dinge auf ihn zukommen wĂŒrden.

„Der Name Oberdachsner sagt Ihnen sicher was, nehme ich an.“

„Mei 
“

„Heißt das nun ja oder oder ja?“

„Ich hatte vor Kurzem mit einem Herrn Oberdachsner zu tun“, gab Kommissar Dampfmoser etwas kleinlaut zu. Inzwischen hatte er auch eine Ahnung, wohin dieses GesprĂ€ch laufen wĂŒrde. Er begann etwas zu schwitzen, was in diesem Fall nichts mit seiner unĂŒbersehbaren LeibesfĂŒlle zu tun hatte.

Er setzte sich erst mal.

„In welcher Angelegenheit?“, hakte der Vorgesetzte nach.

„Das war eine Befragung.“

„Ja, aber befragt wurde am Ende niemand. Stattdessen gibt es jetzt eine Anzeige gegen unsere Dienststelle und gegen Sie, Herr Dampfmoser!“ Der Kriminaldirektor hob die HĂ€nde zu einer beschwichtigenden Geste, ehe Dampfmoser auch nur ein einziges Wort hatte sagen können. „Wenn ich ihn nicht davon hĂ€tte abbringen können, was mir glĂŒcklicherweise gelungen ist. Herr Oberdachsner war nĂ€mlich sehr verstĂ€ndnisvoll.“

Eine tiefe, nachdenklich wirkende Falte erschien jetzt auf Ludwig Dampfmosers Stirn.

„VerstĂ€ndnisvoll? Der?“, gab er etwas irritiert zurĂŒck.

„Ja, das kann man wohl sagen.“