Hesiod, einer der frĂŒhesten bekannten europĂ€ischen Dichter, ist auch von philosophischem Interesse, vor allem in ethisch-politischer Perspektive. Als frĂŒher »Vorsokratiker« erörtert er in »Werke und Tage« Lebensbereiche und -beziehungen, die aus seiner Sicht fĂŒr das gute Leben des Einzelnen und fĂŒr das gelingende Zusammenleben des Menschen in Gemeinschaft unverzichtbar sind: Wettstreit, Gerechtigkeit, Arbeit, Hausgemeinschaft, Freundschaft und SpiritualitĂ€t. FĂŒr Hesiod hat der Mensch in zentralen, wenn auch nicht in allen Fragen der Lebensgestaltung vor allem eines â Entscheidungsfreiheit. Der Autor dieser Studie stellt Hesiods rudimentĂ€re Politische Anthropologie, wie sie sich aus den »Werken und Tagen« gewinnen lĂ€sst, dar, ergĂ€nzt durch antike Perspektiven politischer Partizipation und kosmopolitischer IdentitĂ€t; sie ergeben ein âșKonzept signifikanter Lebensbereiche und -beziehungen des Menschen in Gemeinschaftâč und zeigen, was es heiĂen kann, sich zu âșentscheiden, Mensch zu seinâč.